Karrieretipps -

Imagepflege: Das Internet als Karriere-Förderer und -Killer

Auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch kann das Internet zum Förderer und Killer Ihrer Bewerbung werden. Das kann über Sie herausgefunden werden

Bildquelle: Glenn Carstens-Peters auf Unsplash

Personalverantwortliche und –vermittler nutzen heute Webforen, Suchmaschinen und soziale Netzwerke, um Informationen über Bewerber herauszufinden. Die Ergebnisse der Online-Recherche können durchaus dazu führen, dass der Kandidat keine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhält, ohne jemals den Grund für die Absage zu erfahren. Gerade bei Führungspositionen werden Internet-Recherchen häufig dazu genutzt, Zusatzinformationen über den Jobanwärter herauszubekommen. Dazu gehören z.B. soziale Engagements in Vereinen, als Ehrenamtliche und politische Interessensvertretungen. Auch ein Blick auf die Homepage des bisherigen Arbeitgebers gibt häufig Auskunft über den Bewerber und seine bisherigen Aktivitäten.

Im Folgenden geben wir Ihnen Tipps, wie Sie sich und Ihre Person positiv im Internet darstellen können und welche Darstellungen Sie im Bewerbungsprozess vermeiden sollten.

1. Informationen zur eigenen Person

Überprüfen Sie regelmäßig das Web, um zu erfahren, welche Informationen zur eigenen Person im Internet stehen. Über die bekannte Suchmaschinenrecherche hinaus, gibt es eine weitere Suchmöglichkeit im World Wide Web. Bei Eingabe Ihres Vor- und Nachnamens in Anführungszeichen (Beispiel: ‘Max Mustermann‘) werden Ihnen sämtliche Einträge auf Websites, in Foren und Datenbanken zu Ihrem Namen angezeigt. So können Sie jederzeit überprüfen, wie Ihre Internet-Präsenz aussieht und haben die Chance darauf zu reagieren.

2. Präsenz in sozialen Netzwerken

In den letzten Jahren hat die Anzahl von sozialen Netzwerken sowohl im Privat- als auch im Businessbereich im Web deutlich zugenommen. Sie werben um die Darstellung der eigenen Person. Doch Vorsicht, überlegen Sie sich – gerade im Bewerbungsprozess – genau, wo Sie sich präsentieren. Denn je seltener Sie persönliche Daten im Internet preisgeben, desto besser. Fachforen im Business-Netzwerk sind ein gutes Medium, um die eigenen fachlichen Fähigkeiten darzustellen.

3. Eigene Homepage

Natürlich können Sie eine eigene Website erstellen und gerade wenn Sie fachliche Artikel bzw. Beiträge darstellen, kann das für Ihre Karriere sehr förderlich sein. Vermeiden Sie aber die Darstellung von privaten Fotos und Gegebenheiten, behalten Sie immer den Fokus auf Ihre eigene berufliche Zukunft. Eine Homepage sollte immer gut gepflegt und aktuell sein. Veraltete Inhalte machen keinen guten Eindruck bei Personalrecherchen.

4. Einträge in Webforen und Blogs

Von Publikationen in Webforen privater Art mit pikanten Details sollten Bewerber Abstand nehmen. Die Verfasser sind sich häufig nicht bewusst darüber, dass auch Personaler Leser von Web-Einträgen sind. Vermeiden Sie, Vertrauliches im Internet zu veröffentlichen. Und nutzen Sie für Webforen und Newsgroups keine Email-Adresse, die aus Ihrem Vor- und Zunamen besteht. Eine zweite, unauffällige E-Mail-Adresse ohne direkten Bezug zu Ihrer Person ist hier hilfreich.

5. Löschung von Beiträgen in Webforen

Sollten sich trotz aller Vorsicht doch noch peinliche Beiträge aus Ihrer eigenen Feder im Netz befinden, so informieren Sie den Betreiber der Website und bitten Sie um Löschung des Inhaltes. In der Regel werden diese Beiträge – vor allem bei seriösen Forenbetreibern - dann auch gelöscht. Grundsätzlich gilt aber, dass Sie die Konsequenzen tragen für unbedachte Beiträge, Fotos und vielleicht auch mittlerweile veralteten Meinungsäußerungen

6. Imagepflege über Rufrettungsdienst („reputation defender“)

Sogenannte „Rufrettungsdienste“ (z.B. www.reputation-defender.de) haben sich auf die Optimierung von Online-Reputationen von Einzelpersonen spezialisiert. Reputation-Defender sind Recherche-Experten und spezialisiert auf die Durchsetzung Ihrer Interessen. Sie durchsuchen das World Wide Web nach unerwünschten Einträgen, Fotos und Filmen. Dazu können peinliche Fotos aus dem privaten Umfeld, üble Nachrede in sozialen Netzwerken und extreme Meinungen gehören, die in der Vergangenheit ins Netz gestellt wurden und mittlerweile bei Ihnen in Vergessenheit geraten sind. Gerade bei übler Nachrede oder beabsichtigter Rufschädigung können die Beiträge auch ohne eigenes Wissen von dritten Personen verfasst worden sein. Auch wenn die Einträge schon „veraltet“ sind, das Internet vergisst nichts. Mittels eines Anrufs bis hin zum Gerichtsverfahren versprechen die Unternehmen die Löschung von unerwünschten Beiträgen, peinlichen Darstellungen in sozialen Netzwerken und missliebige Fotos. Dieser Dienst ist kostenpflichtig und kann einmalig gebucht werden oder in Form eines monatlichen Mitgliedsbeitrages abonniert werden.

Fazit: Grundsätzlich gilt für Bewerber der vorsichtige Umgang mit persönlichen Daten im Netz. Bevor Sie Einträge in Foren, Blogs oder sozialen Netzwerken vornehmen, überlegen Sie genau, ob diese Ihre Karriere fördern oder ein Risiko darstellen könnten. Denn Personaler und Headhunter nutzen im zunehmenden Maße das World Wide Web für die Recherche im Bewerbungsprozess.


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