Bildquelle: Lewis Keegan auf Unsplash
In vielen Fällen empfehlen Vorgesetzte aus Zeitmangel oder mangelnder Kenntnis den Mitarbeitern, das Zeugnis selbst vorzubereiten. Doch worauf sollte dabei geachtet werden, und welche Fallstricke gilt es zu vermeiden?
Oft nutzen Mitarbeitende die Gelegenheit, sich im Arbeitszeugnis Bestnoten auszustellen. Beispielhaft könnte eine Formulierung lauten: „Seine stets ausgezeichneten Leistungen waren stets und in jeder Hinsicht zu unserer vollsten Zufriedenheit und fanden immer unsere höchste Anerkennung.“ Solche übertrieben positiven Bewertungen können jedoch wenig glaubwürdig wirken und im schlimmsten Fall rechtliche Fragen aufwerfen.
Ein aussagekräftiges und rechtssicheres Arbeitszeugnis sollte auf klare Regeln und Sprachcodes achten, die für Laien nicht immer sofort erkennbar sind. Fehlerhafte Formulierungen können zu Missverständnissen oder einer falschen Interpretation der Leistungen führen.
Unser Tipp: Schreiben Sie als Vorgesetzte die Zeugnisse selbst oder holen Sie sich professionelle Unterstützung. Ein fundiertes Arbeitszeugnis basiert auf den folgenden fünf Schlüsselkomponenten:
Einleitung
Aufgabenbeschreibung
Leistungsbeurteilung (z. B. Fachkenntnisse, Arbeitsweise, Belastbarkeit, Ergebnisse)
Verhaltensbeurteilung
Schlussformulierung
Achten Sie darauf, dass das Dokument mit der Überschrift „Arbeitszeugnis“ oder „Zwischenzeugnis“ versehen ist. Es muss zudem ein Datum sowie mindestens eine Unterschrift (idealerweise zwei) enthalten.
Künstliche Intelligenz (KI) bietet heutzutage weitere Möglichkeiten, Arbeitszeugnisse effizient und professionell zu erstellen. Mithilfe moderner KI-Tools können personalisierte Formulierungen und rechtssichere Vorlagen generiert werden. Einige KI-basierte Plattformen analysieren sogar die Eingaben zu Leistungs- und Verhaltensbewertungen und schlagen passende Textbausteine vor. Dies spart Zeit und sorgt für eine konsistente Qualität. Beispiele für solche Anwendungen sind: ChatGPT, Gemini oder Zeugnis.AI.
Der Einsatz von KI kann insbesondere für Unternehmen mit hohem Verwaltungsaufwand oder wenig Erfahrung im Verfassen von Arbeitszeugnissen eine wertvolle Unterstützung sein.
Fachkenntnisse: „... mit anspruchsvollen Aufgaben betraut, die er/sie stets erfolgreich und eigenständig bearbeitete.“
Arbeitsweise: „... erledigte alle Aufgaben mit höchster Sorgfalt und Effizienz.“
Belastbarkeit: „... zeigte ein hohes Maß an Eigeninitiative und bewältigte auch unter Druck komplexe Herausforderungen.“
Verhalten: „... war stets ein/e geschätzte/r Kollegin/Kollege und eine wichtige Unterstützung für das Team.“
Schlussbemerkung: „Wir danken Frau/Herrn XY für die stets hervorragende Zusammenarbeit und wünschen ihr/ihm beruflich wie persönlich alles Gute.“
Die Bewertungen in Arbeitszeugnissen folgen oft einem bestimmten Code, der zwischen den Zeilen gelesen wird:
Sehr gut: „Stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“
Gut: „Zu unserer vollen Zufriedenheit“
Befriedigend: „Zur Zufriedenheit“
Ausreichend: „Im Großen und Ganzen zufriedenstellend“
Mangelhaft bis ungenügend: „Er/sie bemühte sich, den Anforderungen gerecht zu werden“
Nach Erhalt eines Arbeitszeugnisses ist es wichtig, dieses sorgfältig zu prüfen und gegebenenfalls auf Korrekturen zu bestehen. Ein professionell erstelltes Zeugnis kann einen entscheidenden Vorteil bei der Jobsuche bieten. Nutzen Sie zusätzliche Ressourcen, um sich optimal vorzubereiten:
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