Die Konzentration auf rein geschäftsbezogene Meetings hat in den letzten Jahren extrem zugenommen, die Anzahl der reinen „Spaß“-Veranstaltungen scheinen für viele Führungskräfte eine Zeit- und Geldverschwendung zu sein. Doch genau diese Rituale sind motivationsfördernde Mittel, die sowohl Führungsmannschaften als auch Projektteams zusammenschweißen und die Arbeit für eine kurze Zeit ruhen lassen. Rituale gibt es sowohl im familiären Umfeld, persönlichen Tagesablauf als auch im Geschäftsleben. Ein Ritual ist ein nach vorgegebenen Regeln ablaufende Handlung mit hohem Symbolgehalt und sozial bedeutsamen Wiederholungen, die uns
In den Unternehmen entstehen Rituale häufig unkontrolliert, z.B. in der Kaffeeküche, bei regelmäßigen morgendlichen Flurgesprächen oder beim gemeinsamen Mittagessenverabredungen. Die Führungskraft hat die Aufgabe, Rituale zu steuern und sie damit zu einem Führungsinstrument zu machen, da Rituale gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten Struktur und Orientierung für Mitarbeiter geben. Je nach Anlass haben Führungskräfte unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten von Meetings.
Der erste Agendapunkt heißt „Kleine Erfolge“, das Meeting startet mit dem Bericht aller Teilnehmer über eigene – wenn auch kleine – erzielte Erfolge in einem vordefinierten Zeitraum.
Unser Tipp:
Rechtzeitige Verteilung der Agenda an alle Meetingteilnehmer mit Rückmeldung der kleinen Erfolge, damit sich alle Beteiligten im Vorwege Gedanken über die erzielten Erfolge machen können und gut vorbereitet in die Veranstaltung gehen.
Zur zukünftigen Vermeidung von Fehlern, äußern sich alle Teilnehmer zu einem aufgetretenen meist selbst verursachten Fehler. Wichtig ist hier die Fragestellung, wie sich der Fehler zukünftig vermeiden lässt, um nicht nur für die betroffene Person sondern alle Anwesenden einen Lerneffekt für die Zukunft zu erzielen.
Unser Tipp:
Vor dem Meeting sammeln Sie als Führungskraft von den Teilnehmern mit Hilfe einer Checkliste die bisherigen Fehler ein. Während des Meetings werden die Themen anonymisiert bearbeitet und gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet.
Das klassische Brainstorming als Instrument zur Förderung der Kreativität eines Teams: Jeder äußert stichwortartig seine Ideen, die in einem ersten Schritt auf einem Flipchart gesammelt, jedoch nicht bewertet werden. Wenn alle Teilnehmer sich geäußert haben, werden die Ideen sortiert oder priorisiert.
Unser Tipp:
Schriftliche Fixierung der Ideen und danach offene Brainstormingrunde mit anschließender Diskussion.
Zu Beginn und/oder zum Ende des Meetings äußert sich jeder Teilnehmende der Reihe nach kurz dazu, was ihn gerade in diesem Moment bewegt (Blitzlicht).
Unser Tipp:
Beziehen Sie diese Emotionen lediglich auf die geschäftliche, nicht auf die private Situation, denn sonst nimmt dieser Tagungsordnungspunkt zu viel Raum in einem Meeting ein und es besteht die Gefahr des Ausuferns.
Die Teilnehmer dürfen sich von den Anwesenden Unterstützung wünschen: „Welche Hilfe wünsche ich mir in der nächsten Woche, die mich vorwärts bringen könnte – und von wem?“
Unser Tipp:
Richten Sie ein Symbol für diese Thematik ein, z.B. ein aus Pappe hergestelltes rotes Kreuz, das sich der Betroffene vor sich hin legen kann.
Gerade im Vertrieb bietet es sich an, Rituale einzuführen, die vor allem Erfolge visualisieren. Denn hier ist die Motivation der Mitarbeiter besonders gefragt. Eine Möglichkeit ist das Best-Practice-Ritual, bei dem ein Key-Accounter von einem erfolgreichen Kundengespräch berichtet. Nicht nur der Vortragende auch die Kollegen profitieren von seiner Erfahrung. Außerdem wird das Gemeinschaftsgefühl gestärkt – gerade im Vertrieb ist das ein sehr wichtiger Faktor. Das Problem: Der Trend zur virtuellen Team-Organisation macht das Führen von Teams nicht unbedingt leichter. Kollegen, die selten im direkten Kontakt miteinander stehen, können nur bedingt mit ihrer Führungskraft gemeinsame Ziele, Werte und Normen entwickeln. Auch die in den Unternehmen zunehmende Projektarbeit an unterschiedlichen Standorten erschwert die Einrichtung von gemeinsamen Ritualen. Aber gerade wegen ihrer stabilisierenden Funktion sind sie hier unverzichtbar, denn sie sichern die Identität eines Teams. Technische Möglichkeiten wie Telefon-/Video- oder SKYPE-Konferenzen ermöglichen die regelmäßige „Zusammenkunft“ auch an unterschiedlichen Aufenthaltsorten. Und letztlich sind Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Dankbarkeit von der Führungskraft die wahren Leistungsdopings. Wenn sich diese Faktoren in Ritualen äußern, sind sie doppelt wirksam und das gesamte Team zieht Motivation und neue Kraft daraus.
Der Abteilungsleiter einer Organisationsabteilung versammelte jeden Freitagnachmittag nach Dienstschluss seine Mitarbeiter zu einem kleinen Umtrunk. Es wurde wenig über die Arbeit gesprochen und viel gelacht. Alle Mitarbeiter kamen gerne dazu, um gemeinsam die Woche ausklingen zu lassen. Die Getränke wurden aus einer gemeinsamen Kasse bezahlt.
Der monatliche Stammtisch einer Unternehmensberatung, bei dem das Unternehmen die Getränke bezahlte, bot den Beratern, die meist beim Kunden arbeiteten, einen gemütlichen Rahmen, sich zu treffen und sich über ihre Projekt auszutauschen. Neben dem Wir-Gefühl, das dadurch entstand, war das Treffen auch eine ideale Plattform für Know-How-Transfer.
In einem Handelsunternehmen veranstalteten die Mitarbeiter jährlich zu Weihnachten ein Julklapp. Jeder hatte die Aufgabe, für einen vorher ausgelosten Kollegen ein Geschenk im Wert von ungefähr fünf Euro zu besorgen. Dadurch war jeder Einzelne gefordert, sich mit den Interessen seiner Kollegen auseinander zu setzen. Der Beschenkte wusste allerdings nicht, von wem sein Geschenk war. Die kleine Zeremonie dauerte nicht länger als 30 Minuten und förderte das Betriebsklima.
Quelle Beispiele: Gisela Bolbrügge: Rituale als Führungsinstrument, in: Digitale Fachbibliothek Management und Führungspraxis, hrsg. v. Lutz Becker, Symposion Publishing
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